Die Künstlerin befasst sich in ihren großformatigen Gemälden mit Oberflächen, die sie einer genauen Untersuchung unterzieht. Aufgrund einer stark vergrößerten Darstellung treten die Strukturen und Farben hervor, werden zu Falten oder Erhebungen, Verfärbungen oder Verkrustungen einer unbekannten Landschaft. Ein Vexierspiel zwischen Abstraktion und Hyperrealität entsteht, bei dem Alltägliches den Blick irritiert und fesselt.
In der Ausstellung in Lehrte steht das Portrait einer schätzungsweise 1250 Jahre alten Eiche im Fokus, die den Namen Friederike trägt. Sie steht im Hasbruch im Oldenburger Land, der bereits im 19. Jahrhundert von Malern entdeckt wurde, Marina Schulze hat die Eiche im Laufe eines Jahres bei unterschiedlichen Witterungs- und Lichtverhältnissen aufgesucht und Farbeindrücke in subjektiven Aquarellen festgehalten. Im Atelier sind daraus 1250 einzelne Farbkarten in Postkartengröße entstanden, die erstmals in einer Wandinstallation ergänzt durch Gemälde gezeigt werden. Das analytische Portrait lässt den farblichen Reichtum eines einzigen Baumes im Zyklus der Jahreszeiten hervortreten.
Marina Schulze hat an der Hochschule für Künste in Bremen bei Karin Kneffel, bei der sie auch Meisterschülerin war, und Katharina Grosse studiert. Sie lebt und arbeitet in Bremen und ist in zahlreichen Ausstellungen mit ihren Werken vertreten.
Eröffnung: Freitag, 9. Februar 2024, 19.00 Uhr
Begrüßung: 3. stellv. Bürgermeister Ronald Schütz
Einführung: Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte
Städtische Galerie Lehrte
Alte Schlosserei 1
31275 Lehrte
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag 14.00 – 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.