2023 Sommerausstellung zeitlinien - block 16
Die Sommerausstellung des Kunstvereins Neustadt a. Rbge. e.V. ist eröffnet. Das Interesse an dem weit gefächerten Spektrum der acht Künstler der Ateliergemeinschaft Block 16 zog bereits viele Kunstinteressierte und einen hohen Anteil von Künstler*innen aus der Region Hannover, Niedersachsen und Bremen an.
Mit geschärften Blicken auf das jeweilige Themenfeld der Künstler*innen wie Malereien, Radierungen, Photographien, Installationen und Objekten waren mehr als 140 Besucher der Vernissage zugegen. Die einführenden Worte von Alexander Leinemann aus dem Sprengel Museum Hannover und Grußworten vom Gründungsmitglied der Ateliergemeinschaft Block 16 Uschi Meyerpetersen machte die Vernissage zu einer gelungenen Eröffnung in den Räumen des Schloss Landestrost in Neustadt a. Rbge.
Ushi Meyerpetersen spornte alle Besucherinnen und Besucher an, sich von den Arbeiten berühren , von die unterschiedlichen Sichtweisen auf unsere Zeit inspirieren und seiner Phantasie freien Lauf zu lassen.
Die Künstler haben ihre Arbeit getan! Sie als Betrachter sind jetzt gefragt! „Die Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit!“ (Dialog aus"Die verkaufte Braut", 1932 nach Smetana, Regie: Max Ophüls)
Das hatte Norbert Fleischer gleich nach dem letzten Anstrich 1989 groß auf die Wand des Ateliers Block16 geschrieben.
Meyerpetersen wünschte allen einen großARTigen Rundgang … und gab zu bedenken: Kunst sind materialisierte Gedanken!
Ausstelleneden Künstler*innen:
Ziad EL Kilani (Malerei, Radierung)
Jésus Gómez (Photografie, Objekte)
Peter Groß (Malerei, Objekte)
Wolfgang Jeske (Installation)
Ulla Nentwig (Installation, Malerei)
Katharina Sickert (Malerei)
Angelika Wolf (Malerei, Objekte)
Jane Wyrwa (Malerei).
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Bilder der Vernissage am 9. Juli 2023 im Schloss Landtrost in Neustadt a. Rbge.
Quellenangabe (Bild 5 bis 51): Marion von der Heyde
Artotheken Deutschlands zu Gast - 25 Jahre Artothek / 1990-2015
Ausstellung druck.farbe.glas.form
Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung verschwindet u.a. nicht nur die Handschrift, sondern auch das Handwerk tritt immer mehr in den Hintergrund.
Die Digitalisierung hat schon längst die Kunst erfasst und so erscheint es uns lohnenswert, Künstler*innen auszustellen, die in ihrer Kunst an alte Techniken anknüpfen wie den Holz- oder Linolschnitt oder die traditionelle Glaskunst, diese Handwerkskünste aber erneuern: Durch ungewöhnliche Themen, Anordnungen, Kombinationen und einer erfrischenden Farbigkeit.
Beide Künstler*innen setzen die traditionellen Handwerkskünste als Grundlage für ihre neue Sichtweise auf die Welt ein und konfrontieren so wiederum unser Auge mit Neuem und Ungewohntem.
Wir erleben Kunst und Handwerk in neuer Kombination. Eine Wertschätzung des Handwerks, das gleichzeitig vor dem Verschwinden bewahrt wird in unserer digitalisierten Welt. Eine Rücksicht und Vorausschau zugleich. Das Schloss in seiner wunderbaren Weser Renaissance scheint uns ein guter Ort zu sein, Altes uns Neues zu vermischen und zu ergänzen.
Pia E.van Nuland benutzt in ihrer „Gedruckten Malerei" die herkömmlichen Drucktechniken wie Linol- und Holzschnitt. Weitet die Grenzen des Mediums aber immer weiter aus. So verwendet sie durchaus bis zu zwölf Farbtöne für ihr Werk, das eine Größe von 120 x160 cm haben kann. Gedruckt wird mit Ölfarben auf Leinwand oder auch auf Büttenpapier. Bedingt durch die Schnitttechnik entstehen Strukturen und Muster, die das Motiv verfremden. Das Verhältnis des Menschen zur Natur, bzw. zu seiner Umwelt, in der er doch immer nur Gast bleibt.
Der Glaskünstler Torsten Rötzsch hat die traditionelle Glaskunst erlernt und arbeitet seit 2019 als freischaffender Künstler. Das Material Glas bietet ihm vielfältige Möglichkeiten der Bearbeitung. Er nutzt die Möglichkeiten des heißen Glases, wie er sagt. Die schnelle Entscheidung im dynamischen Prozess. Anders die Arbeit am fertigen erkalteten Glas, wo er durch Schleifen neue Strukturen schafft. Es entstehen ganz unterschiedliche Werke, filigrane Installationen, kompakte Objekte, aber auch stark farbige Gläser und Objekte, die von der Antike inspiriert sind. Die Themen findet er während des Arbeitsprozesses. Die beiden Künstler*innen ergänzen sich in ihrem Selbstverständnis zu ihrer Kunst, mit traditionellen Techniken Neues zu schaffen, die uns entschleunigt und erdet.
Bilder vom Aufbau:
Bilder der Vernissage:
Bilder vom Künstlergespräch:
Herbstausstellung "MetaMOORphosen"
Die Welt ist im Wandel, die Kunst der Spiegel der Zeit; der Mensch ein archaisches Wesen zwischen Zerstörung und Neuanfang. "MetaMOORphosen" bezeichnet die Verwandlung eines Wesens, eines Tieres oder Menschen oder auch eines Objekts.
Der Kunstverein zeigt in dieser Ausstellung vier Künstler'innen, die sich in ihrer Werken mit der Beziehung Mensch und Natur un ihrer Zerstörung des Moores mit dem globalen Handeln des Menschen im Anthoropozän in Beziehung gesetzt.
Das Moor ist eine sagenumwobene mystische Naturlandschaft die Künster*innen immer wieder fasziniert hat durch ihr Licht, ihre Farben und inspiriedenden Naturformen - zwischen Entstehen und Vergeben. Durch den Torfstich - zunächst im kleineren Maßstab für Brennmaterial - und später großflächig für Garten- und Blumenerde wurden rund 95 Prozent der Moore Deutschlands, die auch große CO²-Speichers bilden, zerstört. Nördnlich des Steinhuder Meers wird auf großen Flächen weiterhin Torf abgebaut, in Säcke verpackt und in die ganze Welt versandt.
Die Künsler*innen beziehen ihre Inspiration aus der gefährdeten Natur und nutzen natürliche Materialen, Formen und Strukturen. Diese künsterische Transformation von Strikturen oder Materialen eröffnet einen ungewohnten Blick. Sie führt den Betrachter in einen Kontext, eine neue Wahrnehmung von scheinbar bekannten Naturszenen oder Objekten ein. Dabei entstehen keine harmonische Landschaftsbilder, sondern eher Spannun des Ungewohnten zwischen idyllischen ersten Eindruck und einer Szene der Bedrohung, Verwandlung oder zu erahnender Zerstörung. Die Werke sind von artifizieller Transformation zu neuen, ungewohnten, reflekttierten Betrachtung zwischen Mensch und Natur - Betrachter und Objekt geprägt.
Das LandArt Objekt "Fingerprint" stellt einen örtlichen Bezug her. Die ambivalente Beziehung zwischen Mensch und Natur wird in dieser konkreten Kunstobjekt künstlerisch erlebbar.
Die Ästhetik der Kunstwerke, sowie die zeitliche Dimension wird in der Ausstellungkulisse des 500 Jahr alten Schlosses beeindruckend sichtbar.
Bilder der Vernissage:
Bilder vom Künstlergespräch: