„Paradiesische Zustände“, „Sieben Samurei“, „Fesche Lola“ und anderes mehr erwarten Sie. Was sich hinter den Werktiteln an Objekten verbirgt, können Sie bis zum 22. August 2025 in der Städtischen Galerie Lehrte entdecken.
Indem der Künstler auf bereits vorhandene Dinge zurückgreift, setzt die künstlerische Arbeit nicht beim ungeformten Rohmaterial ein, sondern bei industriell geschaffenen Objekten. Massenprodukte wie Kartuschen, Kartons, Garnrollen und anderes mehr werden dem praktischen Nutzen entzogen und im künstlerischen Kontext neue Aufgaben übertragen. Die so entstandenen Konstruktionen wirken wie betriebsbereite Maschinen, deren praktische Handhabung jedoch noch Rätsel aufgeben. Trotz teils raumgreifender Größe scheinen sie weniger einer effektiven Produktivität zu dienen, denn einer spielerisch leichten Verwendung zu harren. Dies drückt sich auch in den Titeln aus, die Funktionelles wie Individuelles in Bezug auf das Objekt ausdrücken.
Utopische Gerätschaften, die alltägliche Verrichtungen abnehmen wie phantastische Maschinen, die bisher Unmögliches vollbringen, sind eigentlich Themen der
Ingenieurswissenschaften oder der Sciencefiction Literatur. Rolf Blume lässt diese Vorstellungen mit einfachsten Dingen zu haptischen Objekten werden, die Kinder wie Erwachsene verblüffen. Charaktervoll und etwas frech scheinen die Konstruktionen der Hybris des Menschen zu spotten und dennoch der kindlichen Freude am improvisierten wie perfektionierten Bauen zu entsprechen. Zwischen Gleichgewischt und Gravität finden Spieltrieb und Lust am Scheitern im künstlerischen Prozess zu einer zeitlosen Synthese im Objekt.
Rolf Blume ist freischaffender Künstler, er lebt und arbeitet in Hannover.
Eröffnung: Freitag, 20. Juni 2025, 19.00 Uhr
Begrüßung: 2. stellv. Bürgermeister Wilhelm Busch
Einführung: Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte
Dauer der Ausstellung: bis 22. August 2025
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag 14.00 – 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.