PAINTING IS NO PROBLEM
PAINTING IS NO PROBLEM – bei dieser kühnen Feststellung, mit der Eberhard Ross eines seiner Werke betitelt, stellt sich unweigerlich die Frage „Was ist Malerei?“ „Malerei ist eine Kunstform, die sich durch das Auftragen von Farbe auf eine Fläche wie Papier, Leinwand oder Holz ausdrückt“ – so die lexikalische Beschreibung.
Die drei Künstler, EBERHARD ROSS, PAUL DIESTEL und SANDER REIJGERS, gehen mit dem Sujet der Malerei sehr unterschiedlich um.
Eberhard Ross geht es mit seinen geheimnisvoll leuchtenden Werken, mit ihren feinabgestuften Farbverläufen und den in Ölfarbe eingeschriebenen Linien, um die Wirkung der Farbe. Von ihrer magischen Leuchtkraft geht eine starke Ausstrahlung von Ruhe und Intensität aus und es stellt sich unweigerlich die Frage nach der Transzendenz, nach dem, was jenseits des Bewusstseins liegt.
Paul Diestel betrachtet die Malerei auf seinen wunderbaren Holzskulpturen als Medium, um die Formsprache und Körperhaftigkeit der Arbeiten hervorzuheben. Er sucht in seiner Bildhauerei nach den Narrativen der Natur, fragmentiert die Naturfundstücke formal aufs Wesentliche und setzt sie in einer eigenen Formsprache in klein- und großformatigen Skulpturen um.
Für Sander Reijgers stellt die Malerei ein Ausdruck der Faszination von Materialität der Farbe und vom Akt des Farbauftrags an sich dar. Es entstehen reliefartig wirkende Oberflächenstrukturen, wie in der Natur, langsam und stetig wachsend. Vermeintlich monochrome Kompositionen bringen unter der obersten Schicht unzählige weitere satte Schichten zum Vorschein.
Eröffnung der Ausstellung Freitag, den 28.03.2025 um 19.00 Uhr
Dauer der Ausstellung
29.03. – 17.05.2025
GALERIE DREES
Weidendamm 15
D-30167 Hannover
T +49 511 980 58 28
www.galerie-drees.de
Die Galerie ist über Ostern (18-21.04.) geschlossen, ebenfalls am 02. und 03.05.2025.
Ausstellungsführung »Going Up The Country«
Öffentliche Führung durch die Ausstellung »Going Up The Country«
Fotografien von Peter Rathmann
Ausstellung vom 13. Februar - 23. März 2025, Do. bis So. von 12 bis 18 Uhr
Am Samstag, den 15. März um 18 Uhr veranstaltet die GAF eine kostenlose Führung durch die laufende Ausstellung »Going Up The Country«. Der Fotograf der Ausstellung, Peter Rathmann, wird den Teilnehmern anhand seiner Bilder von der Entstehung berichten und von einigen Erlebnissen während seiner fast 20 Jahre währenden Arbeit an dem Projekt erzählen.
Da wir wegen der Akustik nur eine begrenzte Anzahl von Gästen teilnehmen lassen können, schließen wir die Teilnehrliste nach dem 20. Teilnehmer. Alle Teilnehmer bekommen eine Zusage per Mail, alle anderen leider eine Absage.
Wir bitten um eine formlose Anmeldung unter der Mailadresse:
Galerie für Fotografie GAF
Seilerstraße 15d
30171 Hannover
Going Up The Country
Der schleswig-holsteinische Fotograf Peter Rathmann (71) bereiste über einen Zeitraum von 18 Jahren die ländlichen Regionen von 34 Staaten der USA. Mit einer Hasselblad-Kamera und auf Film bannte er die urbanen Landschaften in eindrucksvolle topologische Schwarzweißbilder. Seine Fotografien entführen den Betrachter auf eine visuelle Zeitreise, denn in der Provinz scheint die Zeit stillzustehen.
In Rathmanns Fotografien erscheint die Welt wie eine leere Filmbühne. Als wären seine Bilder die verlassenen Kulissen eines Gangsterfilms. Der Vergleich mit Walter Hills „Last Man Standing“ von 1991, der in der Zeit der Prohibition spielt, drängt sich auf. Die Aufnahmen von schlichten amerikanischen Stein- und Holzhäusern, oft in Zentralperspektive aufgenommen, erinnern stilistisch an die Fotografien von Walker Evans und Edward Weston aus den 1950er Jahren und in ihrer Sachlichkeit an die Bildsprache von Bernd und Hilla Becher aus den 1970er Jahren. Dabei adaptiert Rathmann keinen Fotografen explizit. Aber natürlich kannte er sie alle, die sich in ihren Bildern mit den USA auseinandersetzten: Robert Adams, Bruce Davidson, Dorothea Lange, Walker Evans, William Eggleston, Joel Sternfeld oder Steven Shore.
Rathmanns Bilder sind aus Augenhöhe fokussiert und besitzen einen sezierenden, dokumentarischen Charakter. Das Mittelformat als Ausgangsmaterial ermöglicht es ihm, die Materialien der Gebäude – abblätternde Farbe, Risse im Holz, fein ausgearbeitete Fugen von Ziegelschornsteinen und die Details verputzter Wände – mit beeindruckender Detailtreue wiederzugeben. Die Ausrüstung: Hasselblad 501CM/503CW und 80mm Planar-Objektiv, Gitzo-Stativ, Kodak T-Max 100 und 400. Alle Aufnahmen, auch die Still-Life-Bilder und Interieurs wurden mit einer einzigen Brennweite realisiert. Viele von einem Tritt aus, umstürzende Linien zu vermeiden und alles aus Augenhöhe fotografieren zu können.
So sachlich die Bilder auch wirken, der Auslöser für Rathmanns USA-Reisen war eher ein emotionaler. Die Bluesrockband Canned Heat sang 1969 die inoffizielle Woodstock-Hymne »Going up the Country«: »Ich fahre aufs Land. Baby, willst du nicht mitkommen? Ich fahre dorthin, wo Wasser wie Wein schmeckt«. Rathmann nahm den Liedtext viele Jahre später als Aufforderung, denn die USA hatten ihn schon immer interessiert. »Die friedliche Aufbruchstimmung passt so gut zum weiten, ländlichen Amerika«, sagt er im Gespräch mit dem Journalisten und Kunsthistoriker Marc Peschke.
Seinen Lebensunterhalt verdiente Rathmann vor allem als Fotodesigner im Studio mit angewandten Arbeiten im Bereich der Stillife-und Foodfotografie. Die künstlerische Arbeit lag ihm ebenso am Herzen. Neben seinen Auftragsarbeiten widmete er sich immer wieder freien, kreativen Projekten. Erst 2021 begann er, sein umfangreiches Archiv zu sichten. Das fotografische Kapitel USA, wie er es nennt, hat er inzwischen abgeschlossen.
Ausstellungseröffnung am Mittwoch, den 12. Februar 2025, 19:00 Uhr
Ausstellung vom 13. Februar - 23. März 2025, Do. bis So. von 12 bis 18 Uhr
Galerie für Fotografie GAF
Seilerstraße 15d
30171 Hannover
Endlichkeit und Blütenpracht
AUF DEM CAMPUS LOCCUM MIT WERKEN VON GUDRUN PÄTZOLD
Ein Ausblick auf die nächste Ausstellung mit Werken von Gudrun Pätzold. Ab Mitte Januar 2025 wird auf dem Campus Loccum eine Ausstellung mit Werken von Gudrun Pätzold präsentiert werden. Campus deshalb, weil diese Ausstellung sowohl in den Räumen der Tagungsstätte und Evangelischen Akademie Loccum als auch in denen des Religionspädagogischen Instituts Loccum gezeigt werden wird. Dabei werden vorwiegend großformatige Collagen der Künstlerin ausgestellt, aber auch einige ihrer Assemblagen.
Gudrun Pätzold erhielt eine Tanzausbildung am Staatstheater Kassel. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Kunst- und Mathematiklehrerin und war lange in der Lehrer*innenausbildung im Fach Kunst tätig.
Sie zeigt mit ihrer Kunst ein vielfältiges Spektrum von Genres und Techniken: Bleistiftzeichnungen, Stillleben, Assemblagen, Collagen. Diese und ihre bemalten Objekte aus Leder unter dem Titel „Taschenbilder“ wurden bereits in Ausstellungen in Darmstadt, Kassel, Wiesbaden, Oldenburg, Hamburg und Hannover gezeigt. Anlässlich der Ostertanztage (2011-2019) am Staatstheater Hannover betreute sie ehrenamtlich die dort präsentierten Ausstellungen künstlerisch.
„Collagieren bedeutet für mich, meine Gedanken und Gefühle am Entdecken neuer Bildwelten sichtbar zu machen“ führt Gudrun Pätzold selber aus und beschreibt weiter ihren Arbeitsprozess dabei so: „Stöbern in Printmedien, Sammeln, Kopieren (zum Zwecke der Größen- und Farbveränderungen), Ausschneiden, Arrangieren (Spiel mit Proportionen und Dimensionen), Ver-werfen, Entscheiden, Kleben.“
Seit 2020, also nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie geprägt, sind Gudrun Pätzolds Collagen entstanden. In ihnen zeigen sich, sowohl mit Blick auf ihre üppige Farbigkeit als auch im Hinblick auf ihre inhaltlichen Aussagen Anklänge an das barocke Zeitalter. Dabei führt der Kontrast zwischen üppiger Lebenslust und der Nichtigkeit des Lebens die Künstlerin zu der Erkenntnis, wie sie schon dem biblischen Prediger Salomo zu eigen war: „Es ist alles ganz eitel.“ Vor diesem Hintergrund war es kein wirklich weiter Weg zu eben diesem Titel der nun anstehenden Ausstellung auf dem Campus Loccum: Endlichkeit und Blütenpracht.
Dr. Matthias Surall, Dozent für Medienpädagogik, Kunst und Kirchenpädagogik am RPI Loccum, meint zur Ausstellung: „Gudrun Pätzolds großformatige Collagen decken das mit dem Titel verknüpfte thematische Spektrum wunderbar ab und zeigen uns wahrlich große Kunst. Groß deshalb, weil hier die großen Themen des Lebens abgebildet und verhandelt werden. Die Hochzeiten, das Barock-Schwelgerische ebenso wie das Tief- und Abgründige. Und auch das Popkulturelle kommt hier mit Blick auf die ebenfalls ausgestellten Assemblagen nicht zu kurz.“
Herzliche Einladung zum Besuch der Ausstellung in den Räumen der Tagungsstätte und des RPI Loccum! Infos, Material und Begleitveranstaltungen zu dieser Ausstellung werden rechtzeitig auf den Websites des RPI und der Akademie bekannt gegeben.
Zur Ausstellung, die kostenfrei zugänglich ist, wird es am 13. Februar 2025 um 19:30 Uhr eine Midissage geben. Die Ausstellung ist in Rehburg-Loccum in der Münchehäger Str. 6 und im Uhlhornweg 10-12 zu finden.
Wanderwesen - Inge Marion Petersen
Die Künstlerin arbeitet überwiegend mit Bleistiften und Buntstiften, wobei die Zeichnungen durchaus die Größe von Gemälden erreichen können. Dabei steht das Motiv meist frei vor einem neutralen Hintergrund, ragt mitunter nur zum Teil ins Bild hinein oder scheint über den Bildrand hinauszuwachsen. Die Motive erinnern an unbekannte Gewächse, Insekten oder Tierwesen, deren Körperformen und Lebensräume Rätsel aufgeben. Wie bei wissenschaftlichen Zeichnungen sind die Motive detailliert dargestellt und plastisch ausgearbeitet. Die Größenverhältnisse bleiben unbestimmt, es könnte sich um Kleinstlebewesen handeln, die nur unter dem Mikroskop sichtbar werden wie um größere Lebensformen aus bisher unbekannter Abstammung.
Die mit spitzem Stift gezeichneten Motive weisen teilweise eine leuchtende Farbigkeit auf, die durch feinste Schraffuren ihre Intensität erhalten. Andere Werke sind auf die Grauabstufungen des Bleistifts mit keinen oder wenigen farbigen Details beschränkt, wobei die Arbeiten mitunter kleine Serien bilden. Seit einiger Zeit werden die Zeichnungen durch Stoffobjekte ergänzt, die aus historischem weißem Leinen gefertigt sind. Große Insekten oder Kokons hängen als freie Objekte im Raum oder an den Wänden und wirken wie seltsame Relikte einer Naturkundesammlung – faszinierend und befremdlich zugleich.
Die aus Schleswig-Holstein stammende Inge Marion Petersen lebt in Hannover und war Meisterschülerin bei Prof. Verena Vernunft an der Hochschule für Bildende Künste in Hannover.
Städtische Galerie Lehrte
Alte Schlosserei 1
31275 Lehrte
Eröffnung: Freitag, 24. Januar 2025, 19.00 Uhr
Begrüßung: 2. stellv. Bürgermeister Wilhelm Busch
Einführung: Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte
Dauer der Ausstellung: bis 30. März 2025
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag 14.00 – 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.