Die Straße als Bühne - Achim Sperber
Straßenfotografien von Achim Sperber aus New York, Shanghai, Hamburg, London, Berlin, Dubai, Havanna
Mehr als 50 Jahre hat der Hamburger Fotograf Achim Sperber auf den Straßen der ganzen Welt fotografiert. Schon der Untertitel spiegelt die Reiselust des Fotografen, spiegelt Zehntausende von Kilometern Strecke, spiegelt das Leben in den unterschiedlichsten Metropolen mit ihrer jeweiligen Stadtlandschaft und Architektur. Und das Ganze dann noch über ein halbes Jahrhundert hinweg. Was in dieser Zeit alles geschehen ist, was sich verändert hat, was verschwunden ist!
In Achim Sperbers Fotografien hat all das seine Spuren hinterlassen, seine Aufnahmen sind die Essenz der Zeitzeugenschaft. Seine Fotografien, die sich auf die traditionellen Bildformen der Dokumentar- und Reportagefotografie beziehen, machen beispielsweise den rasanten ökonomischen und gesellschaftlichen Wandel der asiatischen Metropolen wie Shanghai aber auch der arabischen Großstädte wie Dubai für den Betrachter sichtbar - der zum Teil heute bereits wieder Geschichte ist. Sie erinnern aber auch an das London der 1970er Jahre und das New York der 1980er, zwei Kulturhauptstädte der westlichen Hemisphäre, die sich in den vergangenen Jahrzehnten radikal gewandelt haben.
Im Fokus von Achim Sperbers Kamera stehen aber doch die Bewohner der Städte. Seine Aufnahmen legen Zeugnis ab vom Leben der Menschen auf den Straßen, ihrem Verhalten im öffentlichen Raum. Zu sehen sind Kinder und Alte - und alle Altersstufen dazwischen. Wir sehen Flaneure und Ruhende, Menschen bei Freizeitaktivitäten und Arbeitende mit ihren Werkzeugen oder einfach auf dem Weg von hier nach da.
Echte Typen sind darunter, wie die Dame mit dem extravaganten Hairdo und der Schmetterlingsbrille auf einer Parkbank in London. Mode spielt eine Rolle, sie lässt eine Einordnung zu - in eine Zeit oder in eine bestimmte Stadt. Bei aller Anteilnahme spielt auch der Humor eine große Rolle, manchmal bis zum Galgenhumor - wenn sich um Beispiel die Wege eines Mannes mit Krückstock und eines Mannes mit Gehhilfe vor einem New Yorker Schuhgeschäft kreuzen. Oder wenn der Arbeiter mit dem Kehrbesen durch den Wüstensand rund um die neuerbauten Wolkenkratzer Dubais läuft - ein moderner Sisyphos.
Nach einem Studium an der Folkwangschule Essen bei Otto Steinert und Willy Fleckhaus wurde Achim Sperber für Landschaftsphotographie, besonders der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften bekannt. Von Steinert hatte er die Freiheit gelernt, die Welt subjektiv zu sehen und in seine eigenen Motive zu fassen, von Fleckhaus die Fähigkeit, Bilder in Serien, in Veröffentlichungen zu sehen. Seit seinem Abschluss 1977 arbeitete er für Zeitschriften und Magazine, darunter Geo, Merian und Stern. Mehr als zwanzig Bildbände über Regionen, Länder und Kontinente hat er fotografiert.
Um das zu schaffen, ist Achim Sperber viel gelaufen, hat viel geschleppt und unendlich viel fotografiert. Sein Lebenswerk mit mehr als 500.000 Photographien ist ein Archiv der vergangenen 50 Jahre bis in die Gegenwart.
Ausstellungseröffnung am Mittwoch, den 16. Juli 2025, 19:00 Uhr
Ausstellung vom 17. Juli bis 17. August 2025, Do.-So. von 12 bis 18 Uhr
Galerie für Fotografie
Seilerstraße. 15d
30171 Hannover
Rolf Blume - Alles ist möglich
„Paradiesische Zustände“, „Sieben Samurei“, „Fesche Lola“ und anderes mehr erwarten Sie. Was sich hinter den Werktiteln an Objekten verbirgt, können Sie bis zum 22. August 2025 in der Städtischen Galerie Lehrte entdecken.
Indem der Künstler auf bereits vorhandene Dinge zurückgreift, setzt die künstlerische Arbeit nicht beim ungeformten Rohmaterial ein, sondern bei industriell geschaffenen Objekten. Massenprodukte wie Kartuschen, Kartons, Garnrollen und anderes mehr werden dem praktischen Nutzen entzogen und im künstlerischen Kontext neue Aufgaben übertragen. Die so entstandenen Konstruktionen wirken wie betriebsbereite Maschinen, deren praktische Handhabung jedoch noch Rätsel aufgeben. Trotz teils raumgreifender Größe scheinen sie weniger einer effektiven Produktivität zu dienen, denn einer spielerisch leichten Verwendung zu harren. Dies drückt sich auch in den Titeln aus, die Funktionelles wie Individuelles in Bezug auf das Objekt ausdrücken.
Utopische Gerätschaften, die alltägliche Verrichtungen abnehmen wie phantastische Maschinen, die bisher Unmögliches vollbringen, sind eigentlich Themen der
Ingenieurswissenschaften oder der Sciencefiction Literatur. Rolf Blume lässt diese Vorstellungen mit einfachsten Dingen zu haptischen Objekten werden, die Kinder wie Erwachsene verblüffen. Charaktervoll und etwas frech scheinen die Konstruktionen der Hybris des Menschen zu spotten und dennoch der kindlichen Freude am improvisierten wie perfektionierten Bauen zu entsprechen. Zwischen Gleichgewischt und Gravität finden Spieltrieb und Lust am Scheitern im künstlerischen Prozess zu einer zeitlosen Synthese im Objekt.
Rolf Blume ist freischaffender Künstler, er lebt und arbeitet in Hannover.
Eröffnung: Freitag, 20. Juni 2025, 19.00 Uhr
Begrüßung: 2. stellv. Bürgermeister Wilhelm Busch
Einführung: Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte
Dauer der Ausstellung: bis 22. August 2025
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag 14.00 – 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
GAF - Bachelorausstellung 2|2025
Visual Journalism and Documentary Photography
In diesem Semester präsentieren 9 Absolvent:innen des Studiengangs 'Visual Journalism and Documentary Photography' ihre Bachelorprojekte. Mit journalistischer Integrität und sorgfältiger Dokumentation beleuchten sie Themen wie deutsche Rüstungsexporte, Konflikte, Verlust, Migration, Erinnerung, urbane Lebenswelten und Naturwahrnehmung. Sie dokumentieren menschliche Geschichten und untersuchen Strukturen, die unseren Alltag prägen – von maritimem Katastrophenschutz bis hin zur digitalen Nachrichtenanalyse.
Hannah Aders zeigt in „Made in Germany“, wie deutsche Rüstungsexporte Länder wie Saudi-Arabien oder Israel erreichen. Ihre Arbeit beleuchtet die Institutionen und Genehmigungsprozesse hinter Exporten im Wert von 13 Milliarden Euro.
Leon Joshua Dreischulte dokumentiert in „We Dig Through Millions Striving for Joy“ die urbane Vielfalt Berlins. Er zeigt, wie 3,8 Millionen Lebensrealitäten Identität und Zugehörigkeit in der Metropole prägen.
In „Unseen, Still Watched“ dokumentiert Cilia Klinger das Leben palästinensischer Bewohner:innen in Al-Khalil und Masafer Yatta. Sie zeigt, wie gewaltfreie Widerstände und ständige Überwachung das Leben prägen.
Raphael Knipping analysiert in „Vermessung der Welt“ die Wirkung von Schlagzeilen. Seine Auswertung von 500.000 Artikeln zeigt Muster, die die Meinungsbildung und öffentliche Wahrnehmung prägen.
Nerea Lakuntza thematisiert in „Inconclusive“ Zwangsadoptionen nach dem Spanischen Bürgerkrieg und die Rekonstruktion verlorener Identitäten.
Karsten Maatz dokumentiert in „Schrauben an der Erinnerung“ die Restaurierung historischer Züge durch Ehrenamtliche, die die Geschichte lebendig halten.
Jim Trinh beleuchtet in „It's all very interesting what is happening“ den Alltag in Kiew und hinterfragt die Wirkung von Medienbildern im Kontrast zu persönlichen Erfahrungen.
Tom Wesse thematisiert in „Natur / Mythos / Konstrukt“ den Zustand der Natur im Kontext von Klimawandel und Artenverlust und fordert ein Umdenken in der Wahrnehmung.
Fabian Wilking dokumentiert die Arbeit des Havariekommandos, das zentrale Aufgaben im maritimen Katastrophenschutz übernimmt.
Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 25. Juni um 19 Uhr
Ausstellungszeitraum: 6. Juni bis 06. Juli 2025
Öffnungszeiten: täglich von 12 bis 20 Uhr
Galerie für Fotografie
Seilerstraße. 15d
30171 Hannover
Farbturbulenzen - Kloster Schinna
Die beiden Malerinnen Birgit LappSchumacher und Claudia Tasche laden zur Vernissage der Ausstellung „Farbturbulenzen“ am 13.06.2025 um 18:00 Uhr ein.
Ausgestellt werden unterschiedliche Werke mit vollen Farbkraft, abstrakt und frei mit verschiedenen Medien auf Acryl auf Leinwänden. Die Bilder blühen in farblicher Lebendigkeit und lassen den Betrachter mit Heiterkeit berühren. Im besinnlichen Ambiente der Klosteranlage Schinna sind innere Momente der Freude und Ruhe zu verspüren.
Die Ausstellung findet im alten Schweinestall des Klosters statt.
Öffnungszeiten:14.,15.06.; 21.,22.06.;28.,29.06.;05.,06.07.;12.,13.07.25; jeweils 12-18.00Uhr
Veranstaltung: Kloster Schinna, Klosterstrasse, 31592 Stolzenau/OT Schinna
Schirin Fatemi - Deep into Nature
Vernissage:
Freitag, den 6. Juni 2025 um 18:00 Uhr
in der Magdalenenkapelle Burgdorf
Einführung:
Wilfried Köpke, Kulturjournalist
Wir freuen uns über Ihren Besuch!
Ausstellungsort:
Magdalenenkapelle Burgdorf (Alter Friedhof)
Bahnhofstraße 1, 31303 Burgdorf
Dauer der Ausstellung: 07.06. - 20.07.2025
Öffnungszeiten:
samstags und sonntags 14:00 bis 17:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Kulturverein Scena
www.scena-burgdorf.de